Vorhin eben, in der Schlange an der Supermarktkasse, vor mir ein Typ, ziemlich groß und grobschlächtig gebaut. Ich starre so träumend vor mich hin, mit den Gedanken irgendwo anders, als sich auf einmal der Typ umdreht und in eine Richtung irgendwas wie "Ja wie lange brauchst du denn noch" oder so laut ausruft. Ein Schreck durchfährt mich, der sich wohl auch äusserlich sichtbar macht, ich fasse mir ans Herz und muss mich erstmal beruhigen. Sofort der Gedanke "Jetzt hat er dich aber mit einem Schlag ins Hier&Jetzt geholt". :D Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, schaue so nach links, wo ein anderer junger Typ darauf wartet, sich in die Schlange einreihen zu können, und wir schmunzeln uns an. Wahrscheinlich hat er mein Zusammenzucken bemerkt. *g*

Die ideale Vorstellung, die ich mir von meiner Mutter die ganzen Jahre über geschaffen hatte, ist am Bröckeln. Ich hatte seit jeher eine starke, unverwundbare Mutter sehen wollen, die meiner Vorstellung von ihr gerecht wird. Wenn auf jemanden Verlass wäre, dann auf die Person, die einem am nächsten stehen sollte, die einen wirklich kennen sollte, so wie man ist, der man alles bedeuten sollte. "Mutti, du machst alles für mich, du lässt mich nie im Stich." Dieser Vorstellung ist sie aus eigenem Antrieb, aus ihrer eigenen Angst heraus, keine gute Mutter zu sein, darüberhinaus auch noch nachgekommen, hat versucht, ihr gerecht zu werden, damit ihr Kind nicht merkt, dass sie auch nur ein Mensch mit Schwächen und Ängsten ist und durchaus nicht so unberührbar ist, wie es den Anschein hat. Ich wollte aber sie verletzbar sehen, anstatt mich so zu zeigen. Oft habe ich so getan, als ob mir das, was meine Mutter über mich denkt, am Arsch vorbeigeht, aber das war nie der Fall. Mir war es nie egal, ob sie stolz auf mich ist oder ob sie das gutheisst, was ich mache. Stattdessen habe ich meine Unsicherheit nie kommuniziert, sondern bin immer in die Offensive gegangen, um ihre Liebe zu mir zu testen. Wie weit kann ich gehen, ohne sie zu verlieren? Sowas kann ja nur in die Hose gehen. Ich habe mich unverletzbar zeigen wollen, habe mir meine eigene Unsicherheit nicht eingestehen wollen. Heute ist es mir dann zum ersten Mal wirklich deutlich geworden, was ich mir die ganze Zeit vorgetäuscht habe. Der Sockel, auf den ich meine Mutter gesetzt hatte, ist wackelig geworden. Ich bin maßlos enttäuscht. Hauptsächlich von mir selber, was ich da für ein Schauspiel aufgeführt habe. Trotz allem fühle ich mich irgendwie erleichtert, dass ich nun beginne, klarer zu sehen. Der Brocken lag mir schon länger im Magen.

Mich räumts weg vor Lachen... :D

Wie lange die wohl dafür gebraucht haben...



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Krass...

Hammergeil das Lied... und die Geige dazu erst, erstklassig.

Diesmal bin aber nicht ich da reingetreten. Sondern ein Typ, der mich auf so einer Partnersuchbörse angeschrieben hat, mit dem definitiven Wunsch, mich kennenzulernen. Ausserdem mit dem Hinweis, dass seine letzte Beziehung ein 3/4-Jahr zurückliegt und 4 Jahre gedauert hat. Er müsse das ehrlich zugeben, dass er sich die letzte Zeit sehr viele Gedanken darüber gemacht hat, weshalb es wohl auseinandergegangen sei, und dass das zu seiner Vergangenheit gehört. Ich würde mal sagen: Autsch. Reingefallen. Chance vermasselt. Warum schreibt der mir sowas? Wahrscheinlich vergleicht der mich dann insgeheim ständig mit seiner Ex. Auf sowas hab ich allerdings keinen Bock. Bin aber trotzdem am Überlegen, ihm wenigstens seinen Fauxpas mitzuteilen, vielleicht macht er´s dann in Zukunft bei anderen Mädels besser.

Da schau ich gerade aus dem Fenster raus, und seh da so ein ovales schwarzes Ding über dem Hausdach gegenüber. Das hab ich noch nie vorher gesehen. Was das wohl ist?

Heute vormittag nach dem Aufstehen hab ich meinem Gitarrenlehrer gemailt und gefragt ob wir Mittwoch Unterricht machen, zumal ja da Feiertag ist und ich mir nicht mehr sicher war, ob wir was ausgemacht hatten. Just eine Minute später hab ich von ihm auch ne Mail im Kasten, dass wir am Mittwoch ausfallen lassen, weil da die meisten seiner "Kunden" (klingt irgendwie komisch in dem Zusammenhang) frei haben wollen.
Gut, damit hätte sich das also auch erledigt. *g*
Ich konnte mir richtig vorstellen, wie wir da beide an unseren Rechnern saßen und einander geschrieben haben. ^^

Dann heute in der Mensa, eine Freundin getroffen, am Esstisch, ich denk grad an einen befreundeten Kumpel von uns beiden, und ca. 10 Sekunden später sagt sie, sie hätte ihn heute vormittags unterwegs in der Stadt getroffen. *g*

Immer wieder irre, solche "Zufälle".

Irgendwie bin ich süchtig, und zwar nach Lesestoff. Hab mir heute wieder 2 Bücher besorgt, und zwar den Alchimisten von Coelho und die letzte Liebe des Monsieur Armand von Francoise Dorner. Damit mach ich mir jetzt ein gemütliches Wochenende. *freu*

Innerhalb von 2 Tagen habe ich dieses und dieses Buch hier in jeweils einem Rutsch durchgelesen. Ersteres heute nacht in 5 Stunden, zweiteres von heut nachmittag (ich musste mir die Fortsetzung unbedingt besorgen) bis gerade eben. Ich bin selber noch ganz baff, wie schnell das geht, wenn man sich einmal festgelesen hat und vor lauter Spannung das Buch nicht mehr zur Seite legen kann. Sowas ist mir noch nie vorher passiert. Und ich finds schon ein wenig schade, dass es wahrscheinlich keine Fortsetzung mehr gibt. Aber im Grunde ist es schon ein gutes Ende. Irgendwie musste es auch so kommen, dass die beiden nun glücklich vereint sind nach so langer Zeit und einigen Umwegen.