Heute vormittag stand wider Erwarten meine Oma vor der Tür und hat mich buchstäblich ausm Bett geklingelt. Nach ein paar gewechselten Worten hab ich Wasser aufgesetzt, für einen Kaffee für meine Oma und Tee für mich. Ich nehm mir also ne Filtertüte, steck sie in den entsprechenden Halter und diesen auf die Tasse, und nehm das Wasser, als es schon am Kochen ist, vom Herd und schütte es in die Filtertüte. (Hier müsste eigentlich schon jeder einigermaßen aufmerksamen Person was auffallen...) Währenddessen setz ich neues Wasser für meinen Tee auf und kipp dann das fertige heisse Wasser in die Tasse mit dem Teebeutel. Der Kaffee für meine Oma dauert natürlich noch, bis er durchgelaufen ist. Nach ein paar Minuten nehm ich den Filtertütenhalter von der Tasse und wunder mich aber sehr, wie dünne der Kaffee geworden ist.
Dazu sag ich heute einfach mal nix.
Astrotante Annie - 8. Nov, 15:47
Liebe Freundin, lieber Freund,
du wirst durch Selbsterforschung auch auf deine Feigheit stoßen, wirst erkennen, wie du versuchst, einer schwierigen Situation auszuweichen, wirst erkennen, wie dein Denken nach Wegen sucht, solche Situationen zu umgehen, selbst wenn es dazu einer Intrige bedarf. Es ist sehr schwer, das eigene Intrigantentum vor sich zuzugeben, es in Ruhe und ohne Scheu zu beobachten.
Es ist nicht einfach, die eigene Aggressivität zu erkennen. Ich meine nicht die vordergründige Aggression eines Wutausbruchs, nein, ich meine die Aggressivität, die als Destruktivität und als Neid in dir arbeitet, die dich über das Missgeschick anderer lachen lässt, die den Misserfolg anderer genießt. Ich meine die versteckte Aggression, die sich verbal als Ironie und Zynismus äußert. Jene Feinheiten deiner Destruktivität kannst du nur durch diese intensive Selbsterforschung aufspüren - und das alles ist nicht angenehm. Du bist verheiratet und spielst deiner Frau den treuen, freundlichen und liebenden Ehegatten vor, aber in dir sind sexuelle Begierden nach einer anderen Frau, die du flüchtig kennengelernt hast und von der du hoffst, sie wiederzusehen. Sich dem zu stellen, das vor dir selbst anzuerkennen, das macht angst.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 8. Nov, 15:46