Spirituelles Bewusstsein und Astrologie

Diesen Artikel habe ich vor einiger Zeit geschrieben, als ich mir Gedanken über eine sinnvolle Verbindung von Astrologie und spirituellem Wachstum gemacht habe. Dies ist dabei rausgekommen.

Die spirituelle Dimension, die der Astrologie natürlicherweise innewohnt, wird erfahrungsgemäß in vielerlei Hinsicht sträflich vernachlässigt. Nur wenige Astrologen legen ihren Wert explizit auf Bewusstwerdung im Sinne von “Wer bin ich? Wie hat Gott mich gedacht? Wer kann ich sein, wenn ich nicht mein ganz persönliches Drama hier aufführe?”

Die höchste spirituelle Wahrheit ist ICH BIN, abseits von persönlichen Neigungen, von Wertungen, von Meinungen, Vorstellungen und Glaubensansichten. Zu dieser Wahrheit zu gelangen, stellt eine Herausforderung dar, die viel Mut und Ausdauer erfordert. Zu dieser Wahrheit zu gelangen, bedeutet nicht, herauszufinden, was man wie am besten macht, wie man am besten zu dem kommt, was man sich vorstellt und wünscht. Es bedeutet vielmehr einfach zu sehen, was ist, was sich zeigen will, im Hier und Jetzt. Durch diese simple Wahrnehmung dessen, was ist, kann sich Schritt für Schritt eine höhere Bewusstseinsebene im Menschen verwirklichen.


Blockaden auf dem Weg zur Entfaltung des vollen Potentials

Es gibt Hindernisse, die sich dem Menschen auf dem Weg zur Verwirklichung in den Weg stellen. Von großer Bedeutung ist es, diesen Hindernissen als solchen erst einmal nachzuspüren und sie als solche zu erkennen. Dann wird man herausfinden, dass diese Hindernisse im Grunde keine sind, sondern als Entwicklungsmotoren dienen, um sich selbst dem eigenen wahren Kern zu nähern und ihn frei auszudrücken.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung hat nicht jeder Planet seine hellen und dunklen Seiten; sondern vielmehr ist es der Fall, dass es einerseits Planeten gibt, die helle Seiten symbolisieren, als auch andererseits solche, die für die Schattenanteile des Menschen stehen. Im Radix sind diese Schattenanteile symbolisch dargestellt durch die Planeten Mars, Saturn, Uranus und Pluto, sowie durch Quadrate, Oppositionen und bestimmte Konjunktionen. Diese Persönlichkeitsanteile symbolisieren das, was man als die Angst des Ego vor Kontrollverlust bezeichnen kann. Dies ist keine reale Angst vor einer bestimmten schon eingetretenen Situation, sondern vielmehr eine diffuse Angst, eine Befürchtung, ein Unsicherheitsgefühl, auch ein Gefühl der Bodenlosigkeit, der Sorgen, Unruhe, Spannungen und des Verlustes, noch bevor er überhaupt stattgefunden hat. Man nimmt in diesem Falle bestimmte Ergebnisse von befürchteten Ereignissen vorweg und projiziert sie in die Zukunft.


Vermeidungsstrategien des Ego

Um diese Ergebnisse, von denen man glaubt, dass sie sich unweigerlich einstellen werden, wenn man sich nicht zu schützen weiss, zu verhindern, denkt sich der Verstand bestimmte Strategien aus, um zu verhindern, dass das Befürchtete eintritt. Dies ist allerdings schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es sei an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass es nur einen gegenwärtigen Moment gibt, ein Jetzt, in dem sich alles ereignet. Das Ego, der Verstand versucht sich mit allen Mitteln gegen diese Gegenwärtigkeit mithilfe von Vorstellungen von Zeit zu wehren. Der gegenwärtige Moment macht dem Verstand Angst, da es in diesem Jetzt keine Befürchtungen gibt und daher auch keinen Grund gibt, sich dagegen zu schützen. Hätte der Verstand dies nicht mehr, würde er in sich zusammenfallen. Dies wiederum will er jedoch vermeiden und versucht sich selbst mit verschiedenen Mitteln aufrecht zu erhalten. Der Mensch im unbewussten Zustand weiss nichts von all diesen Vorgängen und Mechanismen und glaubt, eigenständig Entscheidungen treffen und sein Schicksal in der Hand halten zu können.

Astrologisch wird nun das Ganze durch oben erwähnte vier Planeten symbolisiert, die diese Abwehrmechanismen und entsprechende Kompensationstechniken darstellen, damit der Mensch nicht dem ins Auge blicken muss, was wirk-lich ist, was jetzt im gegenwärtigen Moment passiert, da dies zu schmerzhaft ist und dem Verstand seine Existenzgrundlage entziehen könnte.


Arten der Vermeidung

Entsprechend der oben erwähnten Planeten gibt es vier verschiedene Arten der Schmerzvermeidung.

Die Strategie von Mars ist es, aggressiv zu reagieren und in den direkten Angriff zu gehen, um dem Spüren der eigenen Unsicherheit aus dem Weg zu gehen.

Saturn dagegen lässt ein Gefühl von kompletter Resignation und Aussichtslosigkeit aufkommen, noch bevor irgendetwas geschehen ist; man fühlt sich schwer wie Blei und niedergedrückt durch die Last, die einem aufgebürdet wird. Zwanghafte Gedanken machen sich bemerkbar und das Thema kreist ununterbrochen in seiner ganzen Schwere im Bewusstsein, ohne dass man wüsste, wie man damit umgehen könnte.

Uranus bringt ein Gefühl der Besonderheit mit sich, und die Befürchtung, diese Besonderheit auf irgendeine Art und Weise verlieren zu können; die Angst, seine Freiheit durch Beschränkung und Regeln zu verlieren. Vermeidungsstrategie ist es hier, die eigene Individualität in besonderem Maße zu betonen, permanent den Grad der eigenen Freiheit bzw. Gebundenheit zu prüfen, dann zu rebellieren gegen eine vermeintliche Unfreiheit, die stets vermieden werden soll.

Pluto schliesslich, stellt eine Befürchtung vor einem möglichen Nichtperfektsein dar, mit dem Ziel, Nichtperfektion zu vermeiden. Dabei geht man bis an die Grenzen der Belastbarkeit und zerstört sich letztenendes dadurch selbst.

In allen 4 Fällen ist ein gehen mit dem Fluss, Hingabe und vollkommenes Vertrauen durch die stetigen Kontrollversuche ausgeschlossen, und das Leben wird in den Bereichen, in denen diese 4 Planeten stehen, meist als beschwerlich und sorgenvoll erlebt. Für Transite in den Häusern gilt dies ebenso wie für Geburtsradixstellungen.


Spirituelle Transformation

Die Kunst der Alchemie ist es, die niedere Energien in höherwertige verwandelt, wenn man den Mut aufbringt, sich aus seinen Mustern und Triebstrukturen zu befreien. Durch eine bedingungslose Annahme des gegenwärtigen Moments, des ewigen Jetzt, ganz gleich welche Gefühle gerade auftauchen mögen, sei es Angst, Neid, Eifersucht, Ärger oder Wut – sie dürfen da sein und gefühlt werden. Ohne sie weghaben zu wollen, ohne sie rationalisieren zu wollen. Auch wenn Verdrängung und Bewertung durch den Verstand da ist – ok, einverstanden. Simples registrieren, was ist. Dies setzt den alchemistischen Prozess in Gang und aus Leid kann Bewusstheit, aus Schmerz Freude entstehen.

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