Liebe Freundin, lieber Freund,
ich habe einmal gesagt: In jedem von uns sind viele Diamanten verborgen, die es zu entdecken gilt. Das bringt aber nur die eine Seite zum Ausdruck. Die Diamanten in uns scheinen nicht so verlockend zu sein, dass wir nach ihnen Ausschau halten, denn bevor wir an die Diamanten gelangen, müssen wir einen Dschungel von Beängstigendem durchdringen. Um ans Licht zu gelangen, müssen wir durch viel Dunkelheit gehen. Wir scheuen die Schatten in unserer Seele. Wegen dieser Schatten geben wir vorzeitig auf. Es scheint einfacher zu sein, davon nichts wissen zu wollen, also begeben wir uns lieber in das künstliche Licht der Schein- und Glitzerwelten.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 9. Nov, 13:01
Heute vormittag stand wider Erwarten meine Oma vor der Tür und hat mich buchstäblich ausm Bett geklingelt. Nach ein paar gewechselten Worten hab ich Wasser aufgesetzt, für einen Kaffee für meine Oma und Tee für mich. Ich nehm mir also ne Filtertüte, steck sie in den entsprechenden Halter und diesen auf die Tasse, und nehm das Wasser, als es schon am Kochen ist, vom Herd und schütte es in die Filtertüte. (Hier müsste eigentlich schon jeder einigermaßen aufmerksamen Person was auffallen...) Währenddessen setz ich neues Wasser für meinen Tee auf und kipp dann das fertige heisse Wasser in die Tasse mit dem Teebeutel. Der Kaffee für meine Oma dauert natürlich noch, bis er durchgelaufen ist. Nach ein paar Minuten nehm ich den Filtertütenhalter von der Tasse und wunder mich aber sehr, wie dünne der Kaffee geworden ist.
Dazu sag ich heute einfach mal nix.
Astrotante Annie - 8. Nov, 15:47
Liebe Freundin, lieber Freund,
du wirst durch Selbsterforschung auch auf deine Feigheit stoßen, wirst erkennen, wie du versuchst, einer schwierigen Situation auszuweichen, wirst erkennen, wie dein Denken nach Wegen sucht, solche Situationen zu umgehen, selbst wenn es dazu einer Intrige bedarf. Es ist sehr schwer, das eigene Intrigantentum vor sich zuzugeben, es in Ruhe und ohne Scheu zu beobachten.
Es ist nicht einfach, die eigene Aggressivität zu erkennen. Ich meine nicht die vordergründige Aggression eines Wutausbruchs, nein, ich meine die Aggressivität, die als Destruktivität und als Neid in dir arbeitet, die dich über das Missgeschick anderer lachen lässt, die den Misserfolg anderer genießt. Ich meine die versteckte Aggression, die sich verbal als Ironie und Zynismus äußert. Jene Feinheiten deiner Destruktivität kannst du nur durch diese intensive Selbsterforschung aufspüren - und das alles ist nicht angenehm. Du bist verheiratet und spielst deiner Frau den treuen, freundlichen und liebenden Ehegatten vor, aber in dir sind sexuelle Begierden nach einer anderen Frau, die du flüchtig kennengelernt hast und von der du hoffst, sie wiederzusehen. Sich dem zu stellen, das vor dir selbst anzuerkennen, das macht angst.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 8. Nov, 15:46
Liebe Freundin, lieber Freund,
ich frage dich, was für einen Wert hat Handlung, die nicht mit tiefer Selbsterkenntnis einhergeht? Was bedeutet Handlung, die nur um der Aktion willen erfolgt? Sie ist lediglich energiezehrende Betriebsamkeit. Ich behaupte: Selbsterforschung ist eine hohe Form der Aktivität. Du magst zwar still auf einer Wiese sitzen, du sprichst nicht, telefonierst nicht, gehst keinen Geschäften nach, knüpfst keine neuen Kontakte, denkst nicht über Geldvermehrung nach, auch nicht darüber, wie du andere manipulieren kannst - und dennoch ist dieses äußerliche Stillsein keine Passivität, sondern, so behaupte ich, die wertvollste Form der Aktivität, eine Aktivität, die auch deine äußerlichen Handlungen, die sekundär sind, schließlich beeinflussen wird.
In dieser Phase der Selbsterforschung nimmst du Kontakt mit deinem Inneren auf. Du betrachtest deine Wünsche und Sehnsüchte, siehst deine Untreue, deine Faulheit und Bequemlichkeit, deine Wildheit und Unmoral. Ich weiß, es ist sehr schwer zu ertragen, wenn wir sehen, dass wir hinterhältige Gedanken hegen, dass wir Heuchler sind und den anderen von uns ein falsches Bild suggerieren, wenn wir sehen, dass wir habgierig sind und auf den Erfolg von anderen mit Neidgefühlen reagieren. Den eigenen Neid zu erkennen kann erschreckend sein.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 7. Nov, 14:07
Gestern saß ich mit einer Freundin/Bekannten in der Cafeteria zum Plaudern, und auf einmal hatte ich beim Zurücklehnen das Gefühl, dass mich jemand kurz am oberen Rücken berührt. O_o Hab mich natürlich umgedreht, aber da war niemand und vorbeigelaufen ist auch keiner. Weiss der Geier was das gewesen ist. Vielleicht mein Schutzengel oder irgendwas in der Richtung...
Astrotante Annie - 6. Nov, 15:01
Liebe Freundin, lieber Freund,
Selbsterforschung ist auch ein Stück Abenteuer und birgt den Reiz in sich, Neuland der eigenen Psyche zu entdecken. Um ein Entdecker zu sein, musst du dazu bereit sein, Hindernisse zu überwinden und angsterzeugende Situationen auszuhalten. Nur wenn du ein solcher Entdecker bist, stößt du in Neuland vor. Kolumbus zum Beispiel war davon getrieben, Gold zu finden und Ruhm zu erringen. Wenn du dich selbst zu entdecken beginnst, so wirst du zunächst kein Gold finden und auch keinen Ruhm erwerben. Du wirst vielmehr von deinen Mitmenschen, wenn du davon erzählst, belächelt werden, wirst erleben, wie sie sich abfällig äußern über das, was du vorhast. Sie werten dich ab und sagen dir, Selbstbetrachtung >bringe nichts<, sie mache dich >untüchtig<, beschränke deinen Handlungsspielraum, auf den es doch so sehr ankomme. Was in dieser Geringschätzung zum Vorschein kommt, ist die Angst der anderen.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 6. Nov, 15:00
Liebe Freundin, lieber Freund,
das In-sich-Hineinschauen, die Introspektion - das hast du richtig erkannt -, fällt den meisten schwer, denn was du in dir zu sehen bekommst, ist nicht unbedingt nur positiv, nicht nur angenehm. Wenn du deinen Gefühlen nachfühlst, stößt du auch sehr schnell auf Gefühle der Angst. Du stellst fest, dass hinter vielem, was du in dir betrachtest, Angst hervorkriecht. Damit konfrontiert zu werden und nicht in die Ablenkung zu flüchten, ist nicht einfach. Was ich dir sage, hört sich mitunter einfach an, aber es ist nicht leicht zu praktizieren. Du musst diese auftauchenden Angstgefühle aushalten, ihnen nachgehen und ihren Ursprung aufspüren. Es gehört sehr viel Energie und Konsequenz dazu, diesen Weg weiterzugehen.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 5. Nov, 10:41
Was ich gerade ebenfalls festgestellt hab ist, dass ich eigentlich mal ne Pinnwand bräuchte, um meinen ganzen Zettelkram der hier rumliegt mit Terminen drauf, zu sortieren und sichtbar mir vor Augen zu holen.
Astrotante Annie - 4. Nov, 20:06
Ich hab eben mal wieder festgestellt, dass es vom Zwischenmenschlichen her sehr interessant ist, wenn in der Synastrie die jeweiligen Sonnenzeichen dem DC-Zeichen des jeweils anderen entsprechen. :-)
Astrotante Annie - 4. Nov, 20:02
Liebe Freundin, lieber Freund,
du bekommst ein ganz neues Gespür für das Leben, dein eigenes Leben und das Leben der anderen. Es entsteht eine Klarheit in dir selbst, die von ganz anderer Beschaffenheit ist als die Klarheit, die du bisher zu besitzen glaubtest. Es fällt dir wie Schuppen von den Augen, dass deine bisherige Klarheit gar keine war, dass die bisherige Ordnung Unordnung war, dass du verwirrt warst im Vergleich zu dieser neuen Klarheit. Du siehst erstmals dich selbst und die anderen mit neuen Augen, stellst fest, dass du bisher die Welt aus einem Gefängnis heraus betrachtet hast. Jetzt trittst du heraus und fühlst dich frei - wie neu geboren. In diesem Moment bist du seelisch geboren. Es ist die eigentliche Geburt deines Selbstseins als eigenständiger Mensch.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 3. Nov, 01:37
Das ist die Erkenntnis, die ich aus dem heutigen Tag gezogen habe, besonders aus den letzten paar Minuten. Was bilden sich eigentlich "Freunde" ein, mir wegen jedem kleinsten Scheiss zu kommen und schon mal davon auszugehen, dass eine nette Annie ja eh mal eben macht, was sie sich wünschen? Ja hallo? Bin ich ein Selbstbedienungsservice, wo man sich die angeforderte Ware abholen, und bei Nichtbefriedigung einen Reklamationsanspruch erheben kann?
Ne, das lass ich nicht mehr mit mir machen. Auf solche Freunde kann ich verzichten. Ich hab auch ein Recht darauf NEIN zu sagen und nicht immer zu springen, wenn andere rufen!
Astrotante Annie - 2. Nov, 22:27
Liebe Freundin, lieber Freund,
beides ist für dein Leben wichtig - du kannst das eine praktizieren, ohne das andere zu vernachlässigen. Das Pendel muss nach beiden Richtungen schwingen können, damit Ausgeglichenheit und Harmonie entsteht: Es schwingt in die Extraversion und danach wieder in die Introversion zurück, und ebenso schwingt es in die Aktivität der Handlung, um wieder zurückzuschwingen in die Passivität der Nichthandlung. In der Schwingung liegt die Lebendigkeit, also ist der Wechsel, ist die Veränderung zu begrüßen. Wenn du mitschwingst, fühlst du dich wohl, dann entsteht keine Reibung; wenn du dich dagegenstemmst, wirst du innerlich verspannt, verkrampft und psychosomatisch krank. Du solltest dir diese Flexibilität bewahren. Es gibt keine feststehende Meinung und keine eindeutige Klarheit; das wirst du selbst in dir erfahren. Wenn du alle Meinungen und äußeren Scheinklarheiten abwirfst und mit dir Kontakt aufnimmst, der Sprache der Gefühle lauschst, dann bewegst du dich mit, darin steht deine Ratio nicht starr gegen die Emotionen, dann schwingst du mit und überlässt dich den Schwingungen, dann bekommst du ein Gespür für die Gedanken und Emotionen und für deinen Standort in der jeweiligen Situation, in der du dich gerade befindest. Aus dieser Selbsterfahrung entsteht eine Strukturierung, die nicht von außen aufgeprägt wird, sondern die in lebendigem Bezug zur Wirklichkeit steht.
Herzliche Grüße
- bis morgen
Astrotante Annie - 2. Nov, 19:57
Ich hab mir in den letzten Tagen öfter mal die Frage gestellt, ob wahre Freunde diejenigen sind, die dich von deinen Problemen ablenken und dich aufheitern wollen, oder diejenigen, die dich auch mal mit unangenehmen Wahrheiten konfrontieren, die du lieber nicht hören willst. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es letztere sind, die einen im Leben wirklich weiterbringen.
Astrotante Annie - 2. Nov, 19:52